Integrierte Leitstellen in Baden-Württemberg an den Digitalfunk BOS angebunden

| Feuerwehren

Die 35 Integrierten Leitstellen in Baden-Württemberg sind für jeden Stadt- und Landkreis eine unverzichtbare Kommunikations- bzw. Koordinationseinrichtung und damit das zentrale Herzstück der Einsatzbewältigung. Sie sorgen rund um die Uhr für einen reibungslosen Ablauf von Einsätzen, sowohl für die Feuerwehren wie auch für Rettungsdienste und Katastrophenschutzeinheiten im Land.

Damit eine Integrierte Leitstelle direkt am Digitalfunk BOS teilnehmen kann, wird in jeder Leitstelle eine spezielle Landestechnik, die sogenannte „Konzentratortechnik“ durch die Koordinierende Stelle Digitalfunk Baden-Württemberg (KSDBW) bereitgestellt, konfiguriert und vor Ort einbaut („netzseitige Anbindung“). Zum Jahresende 2022 konnte in allen Integrierten Leitstellen der Einbau der Technik zum Abschluss gebracht werden. Die Anschlussdaten mit dem Betriebshandbuch liegen mittlerweile allen Leitstellenbetreibern vor. Gleichzeitig verfügen alle Integrierten Leitstellen zwischenzeitlich über eine leistungsfähige Anbindung an das Digitalfunknetz über eine so genannte „Drahtanbindung“, die bisher teilweise noch „im Stich“ (Anbindung über einen Weg) und teilweise bereits „im Ring“ (Anbindung über zwei unabhängige Wege) ausgeführt sind.  Die Ringanbindung aller ILSen wird durch die Digitalfunk BOS Organisation bereits vorbereitet. Mit diesem wegweisenden Vollzug ist nun jede Integrierte Leitstelle in Baden-Württemberg direkt in das Digitalfunknetz BOS integriert. Diesen Standard hat das Land Baden-Württemberg bereits zu Beginn der Einführung des Digitalfunk BOS zur Aufgabe festgelegt. Wenn es dennoch auf diesem Anbindungsweg zu physischen oder netzbedingten Problemen kommen sollte, steht allen Leitstellen noch die Rückfallebene über fest verbaute Endgeräte (FRT) zur Kommunikation und einem bedingten Datenaustausch zur Verfügung.

Für den Einbau der „Konzentratortechnik“ vor Ort sind standardisiert hohe Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. So musste in etlichen Leitstellen vor dem Einbau der Konzentratortechnik das Landesamt für den Verfassungsschutz (LfV) beteiligt werden. In enger Abstimmung mit dem LfV und der KSDBW wurde den jeweiligen Betreibern ein Sicherheitskonzept für die Umsetzung der Anforderungen im Sabotageschutz zur Verfügung gestellt.

Nachdem der netzseitige Anschluss in allen Leitstellen vollzogen ist, werden sukzessive durch die Stadt- und Landkreise sowie die Leistungsträger im Rettungsdienst als Leitstellenträger insbesondere die Kommunikationstechnik und die Einsatzleitsoftware in eigener Verantwortung den Anforderungen an die Dienste im Digitalfunk BOS angepasst („leitstellenseitige Ertüchtigung“). Mittlerweile ist diese Anpassung in 26 von 35 Integrierten Leitstellen erfolgt. Einige Ertüchtigungen stehen in diesem Jahr noch an. Die weiteren neun Leitstellenbetreiber sind bereits dabei, die technischen Maßnahmen auszuschreiben und umzusetzen.  

Im Jahr 2023 werden weitere Integrierten Leitstellen die Ertüchtigung ihrer Systeme zum erfolgreichen Abschluss bringen können und anschließend den Einheiten der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr uneingeschränkt im Wirkbetrieb zur Verfügung stehen.

Bericht: IM BW, Referat 62

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Bild: IM-BW