Zusammenarbeit am Bodensee

| Feuerwehren

Die länder- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben aus Baden-Württemberg, Bayern, der Schweiz und Österreich auf dem Bodensee stellt besondere Herausforderungen an die Kommunikation der Einsatzkräfte.

Seit 2011 steht allen BOS auf dem Bodensee eine sogenannte Überleiteinrichtung für die Cross-Border-Communication (CBC) zur Verfügung. Diese hat aber im Laufe der Jahre, bedingt durch die eingebauten Analogfunkgeräte (für die BOS der allgemeinen Gefahrenabwehr in Baden-Württemberg und Österreich), an Akzeptanz bei den Nutzern verloren, da daraus eine Verschlechterung des Sprachsignals aus dem Digitalfunk resultierte.

Das hat den Wunsch nach einer direkten Kommunikation über den Digitalfunk und der gemeinsamen Nutzung von Funkgeräten im Digitalfunk BOS geweckt.

Mit Unterstützung des Referats 62 im Innenministerium Baden-Württemberg und dem Engagement von Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle Kempten konnte neben der Ölwehr nun auch flächendeckend die Wasserrettung auf dem gesamten Bodensee mit Digitalfunkgeräten ausgestattet werden. Die Wasserschutzpolizei aus Österreich und der Schweiz funkt bei der übergreifenden Zusammenarbeit auf ihren Booten bereits seit längerem mit Digitalfunkgeräten aus Baden-Württemberg.

Gemeinsame Aufgaben
Neben den spezifischen Aufgaben der einzelnen BOS stellen die gemeinsamen Sucheinsätze nach Verunglückten eine besondere Herausforderung dar. Dabei kommt der Koordination der Einsatzmittel in der Suchkette eine sehr große Bedeutung zu. Mit dem Austausch der Funkgeräte ist auf dem Bodensee gewährleistet, dass zum einen die Kommunikation über eine gemeinsame Plattform, den Digitalfunk BOS, stattfinden kann, aber auch, dass alle Einsatzmittel die zur Verfügung stehen jetzt tatsächlich eingesetzt werden können, da damit gewährleistet ist, dass alle untereinander an der Kommunikation teilhaben können und damit auch zeitgleich immer über die aktuellsten Informationen verfügen.

Bedarfe und Schwierigkeiten
Während die Einsatzkräfte von der guten Abdeckung durch den Digitalfunk BOS auf dem Bodensee profitieren, sind die Leitstellen in Österreich und der Schweiz von der Kommunikation abgeschnitten, wenn diese komplett im Digitalfunk BOS abgewickelt wird. Um grenzüberschreitend zumindest eine Rufgruppe zur Verfügung zu haben, auf der auch die Leitstellen an der Kommunikation teilnehmen können, soll die Überleiteinrichtung technisch überholt und auf eine neue Plattform gehoben werden. Dies wird aber erst mit Ausstattung aller BOS mit Digitalfunkgeräten möglich, da die Anlage bis dato noch für die Kommunikation der Ölwehr in Baden-Württemberg gebraucht wurde.

Mit Blick auf die Vorhaben der Europäischen Union zur Intensivierung der grenzübergreifenden Kommunikation der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben muss das Ziel sein, einen Netzübergang zwischen dem Funknetz der Österreichischen BOS, der Schweizer BOS und dem Deutschen Digitalfunk BOS herzustellen um die Kommunikation weiter zu verbessern.

Darüber hinaus streben wir an, auch an den weiteren Landesgrenzen zu Frankreich und der Schweiz, eine Lösung für die grenzüberschreitende Kommunikation zu etablieren.

Dazu ist die KSDBW mit den verantwortlichen Stellen in Kontakt.

Bericht: IM BW, Referat 62

 

 

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Bildquelle: IM BW