Nutzung des UHF-Bands 470 – 694 MHz durch die BOS für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung

BOS-Kommunikation ist einsatzkritisch!

Kommunikation ist für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben das wichtigste Hilfsmittel bei der Einsatzbewältigung. Für diesen Zweck steht ihnen der Digitalfunk BOS als verlässliches Werkzeug für die einsatzkritische Kommunikation zur Verfügung. Er ermöglicht den Einsatz-, Sicherheits- und Rettungskräften deutschlandweit flächendeckende, sichere und hochverfügbare Sprach- und Kurzdatenkommunikation im Einsatz.

  • DFV AGBF Positionspapier Notwendigkeit Breitband .pdf 224 KB
  • Flyer: Frequenzen retten leben! .pdf 3 MB

Breitbandanbindungen im Bereich der Feuerwehr

Positionspapier des Deutschen Feuerwehrverbandes

Frequenzen retten Leben!

Positionspapier von Bund und Ländern.

Moderne BOS sind auf Breitband angewiesen

Mobile Breitbandkommunikation eröffnet den BOS darüber hinaus vielfältige neue Möglichkeiten, ihre Aufgaben und Einsatzlagen auch in Zukunft erfolgreich zu bewältigen. Entsprechend wandeln sich die operativ-taktischen Anforderungen an eine moderne BOS-Kommunikation. Denkbare Einsatzszenarien sind beispielsweise die Nutzung von Messenger-Diensten oder die Übertragung von Lage- und Fahndungsinformationen ebenso wie Datenbankabfragen und die Übertragung von Vitaldaten bis hin zu Live-Videoübertragungen. Technisch umsetzbar ist das ausschließlich mit einer breitbandfähigen Netzinfrastruktur und entsprechenden breitbandfähigen Diensten und Anwendungen.

BOS-Funk benötigt eigenbeherrschte Infrastruktur

Kommt Breitbanddatenkommunikation bei BOS zum Einsatz, ist sie genauso einsatzkritisch wie die Übertragung von Sprache und Kurzdaten. Aus diesem Grund muss die mobile Breitbanddatenkommunikation für BOS die gleichen hohen Anforderungen in Bezug auf Ausfallsicherheit, Verfügbarkeit, Flächendeckung und Abhörsicherheit erfüllen. Diese Merkmale können kommerzielle Mobilfunknetze nicht gewährleisten. Einsatz-, Sicherheits- und Rettungskräfte benötigen stattdessen eine eigenbeherrschte breitbandfähige BOS-Netzinfrastruktur. Nur so kann neben der Sprachkommunikation die Übermittlung von großen Datenmengen im Rahmen des Einsatzgeschehens jederzeit verlässlich gewährleistet werden.

BOS-Breitbandnetz braucht eigenes Frequenzspektrum

Um künftig Breitbanddaten in einem eigenbeherrschten BOS-Funknetz zu übertragen, benötigen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zusätzliches Frequenzspektrum im Umfang von mindestens 60 MHz. Dabei handelt es sich um einen nachgewiesenen Bedarf, der durch mehrere Studien wissenschaftlich belegt ist. Die BDBOS strebt an, diesen Bedarf durch eine entsprechende Zuteilung im UHF-Frequenzband 470 – 694 MHz zu decken. Dieser Frequenzbereich ist die einzige Möglichkeit einer zeitnahen und vor allem wirtschaftlichen Realisierung einer flächendeckenden Breitbandversorgung für BOS und Bundeswehr.

UHF-Frequenzen müssen bedarfsgerecht geteilt werden

Das Frequenzspektrum im UHF-Band im Bereich 470 – 694 MHz ist aktuell bis Ende 2030 Rundfunk und Kulturschaffenden zur Nutzung zugewiesen. Um die Realisierung eines eigenbeherrschten BOS-Breitbandfunknetzes zu ermöglichen, muss dieses Frequenzband für die Belange der mobilen Breitbandkommunikation geöffnet und ausreichend Frequenzspektrum für die Nutzung durch die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zugewiesen werden. Gleichzeitig ist der Frequenzbedarf für den Rundfunk rückläufig, insbesondere aufgrund von sich wandelndem Mediennutzungsverhaltens sowie neuen Methoden zur intelligenten Ausnutzung des Frequenzbandes und neuen Übertragungstechniken. Daher kann das Frequenzspektrum im Bereich 470 – 694 MH geteilt und kooperativ genutzt und dabei sowohl den Bedarfen der BOS als auch des Rundfunks Rechnung getragen werden. Die Machbarkeit wurde in der von der Bundesnetzagentur beauftragten unabhängigen Studie „Perspektiven zur Nutzung des UHF-Bands 470 – 694 MHz nach 2030“ Ende 2021 dargestellt.

Die Digitalfunkorganisation unterstützt, im Einvernehmen mit den Organisationen in den anderen Bundesländern, die Maßnahmen und Bestrebungen zur Erlangung notwendiger Funkfrequenzen für die BOS – denn Frequenzen retten Leben!