Kurzbeschreibung des Digitalfunknetzes

Ähnlich wie bei kommerziellen Mobilfunknetzen besteht auch das Funknetz des Digitalfunks BOS aus einer Vielzahl von Komponenten, welche technisch  zusammenwirken und die Infrastruktur für unsere Einsatzkräfte bilden.
Die Zuständigkeiten in diesem Gesamtkonstrukt sind auf Bund und Länder verteilt. Wir reden beim Digitalfunknetz deshalb vom:

  • Kernnetz und dem
  • Funk- und Zugangsnetz (sog. Access-Netz). 

Informationen zum Kernnetz

Die Infrastruktur des Kernnetzes liegt in der Verantwortung des Bundes:
Genauer gesagt bei der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) mit Sitz in Berlin.

Das Kernnetz beheimatet etliche Komponenten für den regionalen und überregionalen Datenverkehr.
Nennenswert sind hier insbesondere die Vermittlungsstellen und die Transit-Vermittlungsstellen.

Während die Vermittlungsstellen des Digitalfunks BOS den Datenfluss zwischen den einzelnen Basisstationen steuern, regeln die Transit-Vermittlungsstellen den überregionalen Datenstrom zwischen den einzelnen Vermittlungsstellen. Die Transit-Vermittlungsstellen können als die Knotenpunkte des bundesweiten Datenflusses im Netz des Digitalfunks BOS angesehen werden.

Die beiden übergeordneten Netzverwaltungszentren steuern und überwachen das gesamte Digitalfunknetz.

 

 

Übrigens:

Das auf dem TETRA-Standard (Terrestrial Trunked Radio, Bündelfunksystem) basierende Digitalfunknetz der BOS in Deutschland ist weltweit das größte Funknetz seiner Art.

Der Vorteil dieses Bündelfunksystems liegt darin, dass sich alle Nutzenden die bereitgestellten Funkfrequenzen teilen. Die zur Verfügung stehenden Frequenz-Ressourcen können daher optimal genutzt werden.

Informationen zum Access-Netz

Die in der Verantwortung der Länder liegenden Funk- und Zugangsnetzte (Access-Netze) bestehen aus:

Das Access-Netz ermöglicht den einzelnen Endgeräten verschiedener Hersteller den Zugang zum Funknetz des Digitalfunks BOS.

Die Basisstationen

Hauptkomponente für den Netzzugang:

Unsere Basisstationen stellen letzlich die Hauptkomponente für den Netzzugang unserer Nutzenden dar.
Die Endgeräte der Nutzenden des Digitalfunks BOS verbinden sich zur nächstgelegenen Basisstation mit den besten Empfangseigenschaften.

Durch diese werden die Funkgespräche aufgenommen und in des Netz geleitet - sowie umgekehrt auch auf den Endgeräten ausgegeben.

 

So vielfältig die Aufgaben unserer Nutzenden auch sind, wir haben die passende Technik!

Für die Freifeldversorgung werden Terrestrische Basisstationen (TBS) eingesetzt - damit gewährleisten wir flächendeckend eine sehr gute Funkversorgung.
Damit auch die Kommunikation zu fliegenden Einheiten, z. B. den Rettungs- und Polizeihubschraubern reibungslos erfolgen kann, stehen sogannte Luftfahrzeugfunkzellen (LFFZ) zur Verfügung. Innerhalb von Gebäuden setzen wir, wo dies erforderlich und rechtlich möglich ist, auf Objektfunkversorgungsanlagen.

Mit mobilen, teilweise auch satellitengestützten Basisstationen (mBS und SAT-mBS) garantieren wir die erforderliche Flexibilität bei Großschadensereignissen, technischen Störungen.

Netzabdeckung

Mit mehr als 600 solcher Basisstationen versorgen wir 98,5 % der der Landesfläche mit dem Digitalfunk BOS.
Die Funkversorgungsgüte ist hierbei so dimensioniert, dass in Siedlungsflächen eine Handsprechfunkversorgung (in Gürteltrageweise) und in Freiflächen mindestens eine Fahrzeugfunkversorgung gewährleistet werden kann.

Durch umfangreiche funktechnische Messungen wird das Funknetz des Digitalfunks BOS permanent auf Abweichungen zwischen der theoretisch ermittelten und der praktisch nutzbaren Funkversorgung überprüft. Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden kontinuierlich Maßnahmen zur Optimierung eingeleitet. Diese können von einfachen Parameteränderungen, über die Anpassung der Antennen, bis hin zum Um-/ bzw. Neubau von Basisstationen reichen.